Paartherapie (HP Magret Claussen)
Warum Paartherapie?
Innerhalb der Paartherapie erfahren wir immer wieder, dass wir alle für das Erleben und Gestalten von Partnerschaften in der Regel aufgrund unserer frühen Erfahrungen in unserer Kindheit schlecht ausgerüstet sind und in nahen Beziehungen immer wieder zu scheitern drohen. Das lässt sich folgendermaßen erklären: Unsere Beziehungs- und Partnerschaftsprobleme sind als zwangsläufige Konsequenzen unserer frühen Beziehungsdefizite und Traumatisierungen zu verstehen, die sich – kompensatorisch und abwehrend – z.B. in folgender Weise zeigen können: In der Idealisierung des Partners/der Partnerin, in der Erlösungshoffnung durch ihn oder sie, in der Sexualisierung von frühen – enttäuschten – Nähe- und Geborgenheitswünschen oder in der Eifersucht um das begehrte Objekt (Partner oder Partnerin).
Das Leiden an den partnerschaftlichen Beziehungskonflikten, die die Ehe-Kultur mit ihrem täglichen Kleinkrieg und den sich ewig wiederholenden Enttäuschungen und Kränkungen kennzeichnen, kann dann so verstanden werden, dass die frühen, oft unbewussten, bedrohlichen, einsam und sich selbst fremd machenden Erfahrungen in unserer Ursprungsfamilie mit dem jetzigen Partner/der Partnerin „wiederholt“ und auf ein erträglicheres, aber permanentes Leidensmaß heruntergedimmt und verdünnt werden. Meistens tauchen daher die gleichen „Themen“ bzw. Problematiken in irgendeiner Form in unseren verschiedenen Paarbeziehungen immer wieder auf.
Die gute Seite dieser „betrüblichen“ Wahrheit ist jedoch, dass gleichzeitig keine andere Beziehung wie die Partnerschaft so geeignet ist, Ihre eigenen „Themen“, Verletzungen, Kränkungen usw. hervorkochen zu lassen, so dass Sie sich – also Ihr tieferes Inneres und damit auch Ihre tieferen, meist unbewussten emotionalen Verletzungen – gerade durch Ihre Partnerin/Ihren Partner deutlicher erfahren und kennenlernen können. Aber egal, ob Sie mehr die Dynamik Ihrer Partnerschaft oder mehr Ihren eigenen Anteil am drohenden Scheitern oder Absterben Ihrer Beziehung begreifen wollen: In jedem Fall können Ihnen therapeutische Paargespräche hilfreich sein.
Wie sieht der therapeutische Rahmen aus?
- Zu einem ersten Gespräch von 50 Minuten treffen wir uns zu Dritt, um Sie und Ihre Paarproblematik aus Ihrer jeweiligen Sicht zu hören und um Sie kennenzulernen. Auch sollte angesprochen werden, was nach Ihrer Meinung das Ziel der Paargespräche sein sollte.
- Dann treffen wir uns im Wechsel jeweils 50 Minuten zu Zweit – also ich und jeweils einer von Ihnen -, um Sie ohne Beisein und Beeinflussung Ihrer Partnerin/Ihres Partners kennenzulernen. Ab jetzt beginnt die wirkliche Arbeit, sowohl als Paar als auch in den Einzelsitzungen, denn die Kombination aus Paar- und Einzelarbeit bildet eine Einheit.
- Wenn ich Ihre Einzel- und Paarproblematiken jetzt fundierter kenne, können die tiefer gehenden Paargespräche beginnen. Dabei wird, insbesondere im konkreten Paargespräch zwischen Ihnen beiden, die jeweilige innerseelische Einzelproblematik und die – bisher – problematische Paardynamik zutage treten und kann mit meiner Hilfe von Ihnen erkannt, erlebt und bearbeitet werden.
Die Kosten
50 Minuten: 140 Euro
Häufige Fragen zur Paartherapie
Frau Claussen bieten in Ihrer Praxis eine Paartherapie an. Hier beantwortet Sie kurz und knapp die Fragen, die über dieses Angebot häufig gestellt werden.
Wenn mein Partner und ich zu Ihnen kommen, was erwartet uns im ersten Gespräch?
Zunächst interessiert mich, wie sich für Sie beide Ihre Paarproblematik darstellt. Jeder von Ihnen hat dabei die Gelegenheit seine persönliche Sicht Ihrer Schwierigkeiten zu schildern, was die möglichen Gründe für Ihre Lage sind, was Sie schon alles probiert haben, was sich Ihrer Meinung nach in Ihrer Beziehung ändern müsste und was das Ziel der Paargespräche sein soll. Haben Sie z.B. noch Hoffnung, dass Sie wieder zueinander finden oder soll es um eine gute Trennung gehen?
Wenn wir dann als Paar wieder zu Ihnen kommen, was geschieht dann?
Der Schwerpunkt der Gespräche wird sein, dass Sie beide, also das ratsuchende Paar, direkt miteinander über ein von Ihnen gewähltes Thema in Beziehung treten und sich austauschen und ich achte darauf, wie Sie beide miteinander umgehen. Ich achte also auf Ihre Beziehungsdynamik z.B. darauf, wer von Ihnen wie beginnt, ob der Partner zu Wort kommt und wenn ja, wie er sich öffnet und wie nicht, ob Sie aufeinander eingehen oder aneinander vorbeireden usw. Dann stoppe ich nach einer Weile das Gespräch zwischen Ihnen beiden und frage zuerst, wie es Ihnen jeweils in dem Gespräch ergangen ist, wie zufrieden Sie mit sich oder Ihrem Partner waren usw. So kann mit der Zeit immer deutlicher werden, was zwischen Ihnen gut läuft oder woran Sie vielleicht als Paar zu scheitern drohen.
Heißt das, dass Sie jedem von uns sagen, was jeder von uns als Einzelner an innerseelischer Problematik in die Beziehung einbringt und wie sich das in unserer Paardynamik ausdrückt?
Ja, evtl. lernen Sie über diese Paargespräche, sich offener, ehrlicher und konstruktiver miteinander auseinanderzusetzen und gehen dann Ihrer Wege. Oder es kann deutlich werden, dass die Paartherapie alleine nicht ausreicht, z.B. weil ein innerseelischer Konflikt so tief in Ihrer Persönlichkeit verankert ist, dass eine Einzeltherapie als notwendiger Schritt erscheint. Aus der Problematik des Einzelnen ergibt sich die Problematik des Paares und kann so direkt beleuchtet werden.
Trennen sich die Paare während oder nach einer Paartherapie eher oder finden sie wieder zueinander?
Das kann ich nicht so klar beantworten. Was aber auffällt, ist, dass viele Paare oft erst einmal darüber betroffen sind, wie viele Probleme sie in ihrer Beziehung gar nicht erkannt hatten, die sich aber vergiftend auf ihre Partnerschaft ausgewirkt haben. Besonders eigene Fehlentwicklungen zu erkennen, ist – zumal sie sich nicht von heute auf morgen überwinden lassen – zunächst frustrierend und schmerzhaft. Dass nur darüber eine neue Basis und damit eine neue Ausrichtung und Orientierung gewonnen werden kann – und nicht das Versinken in dem altbekannten Chaos-, braucht eine Bereitschaft und Fähigkeit zur Selbsterforschung und von meiner Seite Ermutigung und Bekräftigung.
Zum Abschluss möchte wir ich noch betonen, dass keine andere Beziehung wie die Partnerschaft so geeignet ist, auch Ihre jeweils eigenen innerseelischen Problematiken zum Vorschein zu bringen, an die Sie als Single nicht herangekommen wären. Denn nach den frühen Erfahrungen in unserer Kindheit mit unseren Eltern kommt in der Regel niemand uns wieder so emotional nah wie unsere Partnerin bzw. unser Partner. Für diese einmalige Chance können wir ihr oder ihm auch dankbar sein.
Für weitere Informationen oder Fragen stehe ich persönlich zur Verfügung.
Sprechen Sie mich gerne an.